Schimmel im Schlafzimmer: 13 Tipps, die kein Handwerker geben würde

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Wie kann Schimmel im Schlafzimmer vermieden werden? Und warum geben Handwerker diese einfachen Tipps nicht, obwohl diese wirksam vorsorgen? Dieser Ratgeber klärt auf und hilft!

Schimmel im Schlafzimmer: Ursachen und Gefahren

Schimmel im Schlafzimmer wird in so manchem Ratgeber behandelt. Doch häufig fehlen einfache Tipps, die sich nicht nur um das richtige Heizen und Lüften drehen, sondern auch um die Einrichtung des Schlafzimmers. So können zum Beispiel Boxspringbetten dafür sorgen, dass Schimmel im Schlafzimmer nicht erst entsteht. Boxspringbetten eignen sich nämlich hervorragend, um ein gutes Schlafklima zu erreichen, denn hier kann die Luft zwischen Box und Matratze zirkulieren. Der Feuchtigkeitsaustausch ist somit besser gegeben, Milben und Schimmel wird vorgebeugt.

Wie entsteht Schimmel im Schlafzimmer?

Schimmel bildet sich aufgrund zu hoher Luftfeuchtigkeit, die nicht beseitigt werden kann. Außerdem entsteht er überall dort, wo warme auf feuchte Luft trifft. Im Schlafzimmer wird zwischen sechs und neun Stunden geatmet, was allein schon für einen Anstieg der Luftfeuchtigkeit sorgt.

Die meist kühlere Luft im Schlafraum kann die Feuchtigkeit jedoch nicht aufnehmen, woraufhin sich diese an den Wänden und hier auf den Tapeten niederschlägt. Auch auf den Betten und auf der Matratze ist diese Feuchtigkeit spürbar, denn nicht selten fühlt sich das Bettzeug klamm an. Wird nicht ausreichend geheizt, sodass die Luft trockener wird, kommt es zur Schimmelbildung.

Außerdem kann ein an das Schlafzimmer angrenzendes Bad dafür sorgen, dass sich Schimmel bildet. Wird die Tür zum Badezimmer nach dem Duschen nicht geschlossen, verteilt sich die feuchte Duschluft im Schlafraum und reichert die Luft zusätzlich mit Feuchtigkeit an. Falsches oder fehlendes Lüften verstärkt die Probleme.

Schimmel ist ein Pilz, der wiederum aus vielen mikroskopisch kleinen Fäden besteht.  ( Foto: Shutterstock-PPC Photography Cologne  )

Schimmel ist ein Pilz, der wiederum aus vielen mikroskopisch kleinen Fäden besteht. ( Foto: Shutterstock-PPC Photography Cologne )

Gesundheitsgefahren durch Schimmel im Schlafzimmer

Schimmel ist ein Pilz, der wiederum aus vielen mikroskopisch kleinen Fäden besteht. Diese sind nicht sichtbar, fliegen aber im gesamten Raum herum. Sie werden eingeatmet, was einem gesunden Menschen normalerweise nichts ausmacht. Doch die Gesundheitsgefahr durch Schimmel ist immer vorhanden und kann sogar Allergien auslösen.

Diese Allergien ähneln einem Heuschnupfen: Die Nase läuft, die Augen jucken und tränen. Niesanfälle können die Folge sein, teilweise stellt sich ein trockener Husten ein. Wird der Raum verlassen, bessern sich die Symptome.

Schimmel gehört zu den Ursachen für Asthma, denn aus einer solchen Allergie können sich schwere Atemwegsprobleme bis hin zu Atemnot entwickeln. Die Gesundheit ist somit ernsthaft gefährdet. Auch Neurodermitiker haben es schwer und reagieren auf eine Schimmelbelastung der Luft häufig mit Hautausschlägen, die selbst mit intensiver Behandlung nicht in den Griff zu bekommen sind. Hier gilt es, die Ursachen zu entfernen, ansonsten bleibt die Gesundheit auf der Strecke.

Video: Krank durch Schimmel in Küche und Schlafzimmer | SWR | Landesschau Rheinland-Pfalz

Das rät der Handwerker

Leider ist es eine Tatsache, dass manche Handwerker nicht über den berühmten Tellerrand hinausblicken. Sie geben keine Tipps, wie sich Schimmel im Schlafzimmer vermeiden lässt, sondern sind eher Ratgeber im Ernstfall, wenn der Schimmel zu entfernen ist.

Teilweise wird zu schimmelresistenten Anstrichen geraten, außerdem zu PVC-Bodenbelägen und Wänden, die abwischbar sind. Gemütlich ist das nicht! Außerdem gilt es, Schimmel durch richtiges Lüften und Heizen zu vermeiden und nicht später mühsam und kostenintensiv (sowie nicht selten mit gesundheitsschädlichen Mitteln) beseitigen zu müssen.

13 Tipps, wie man Schimmel im Schlafzimmer vermeidet

  1. Richtiges Bett wählen

    Wie bereits in diesem Ratgeber erwähnt wurde, sind Boxspringbetten eine ideale Wahl. Sie lassen die Luftzirkulation zu und sorgen dafür, dass sich Feuchtigkeit nicht staut. Das sorgt nicht nur für ein gutes Bettklima, sondern auch für eine trockene Matratze und angenehm trockenes Bettzeug. Schimmel wird somit bestens vorgebeugt.

  2. Optimale Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit beachten

    Die optimale Schlaftemperatur liegt bei 16 – 18 °C. Bei dieser Temperatur kann die Luft Feuchtigkeit noch aufnehmen, wird es kühler, schlägt sich die feuchte Luft an den Wänden nieder. Die Luftfeuchtigkeit wird mit einem Hygrometer gemessen und sollte zwischen 40 und 60 Prozent liegen, wenn sie der Gesundheit dienlich sein soll. Höher als 65 Prozent darf sie nicht steigen, dann ist Schimmel vorprogrammiert.

  3. Bett nicht machen (Ja, genau!)

    Oh ja, wir haben es alle gelernt: Früh wird das Bett gemacht, damit es am Tage ordentlich aussieht. Dass darin die Ursachen für Milben- und Schimmelbefall liegen, wurde lange Zeit missachtet. Heute weiß man, dass ein ungemachtes Bett besser ist. So kann tagsüber die Feuchtigkeit aus der Matratze entweichen. Außerdem kann die Decke glatt zurückgeschlagen werden, dann sieht es ordentlich genug aus. Außerdem: Welcher Besucher kommt schon ins Schlafzimmer und sieht, dass das Bett nicht gemacht ist?

  4. Richtig heizen

    Wer einmal die Wohlfühltemperatur gefunden hat, sollte das Thermostat der Heizung darauf eingestellt lassen. Das Heizen bewirkt, dass die Luft trocknen kann, denn wärmere Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf. Diese kann sich dann nicht an den Wänden niederschlagen.

  5. Richtig lüften

    Immer noch wird bei vielen Leuten das Fenster einfach in Kippstellung belassen. Dabei ist es längst bekannt, dass das Stoßlüften die bessere Variante ist. Um die Schimmelbildung durch Lüften vermeiden zu können, sollte morgens nach dem Aufstehen das Fenster breit aufgemacht werden. Danach wird am besten per Durchzug gelüftet. Nun Fenster schließen und den Raum durch die Heizung erwärmen lassen. Abends vor dem Schlafengehen kann noch einmal gelüftet werden. Im Sommer dürfen die Fenster freilich offen bleiben, damit es nicht zu heiß in den Schlafräumen wird.

    Immer noch wird bei vielen Leuten das Fenster einfach in Kippstellung belassen.( Foto: Shutterstock-BLACKDAY )

    Immer noch wird bei vielen Leuten das Fenster einfach in Kippstellung belassen.( Foto: Shutterstock-BLACKDAY )

  6. Außenwände freilassen

    Außenwände stellen Wärmebrücken dar und sind immer kühler als Innenwände. In der Folge schlägt sich Feuchtigkeit hier stärker nieder, eine Schimmelbildung wird begünstigt. Daher sollten Außenwände frei bleiben. Bitte bei der Möblierung des Zimmers beachten!

  7. Kondenswasser beachten

    Zeigt sich am Fenster Kondenswasser, ist dies das beste Zeichen dafür, dass falsch gelüftet wird. In einem sehr kalten Winter ist Kondenswasser im unteren Bereich des Fensters normal, sollte aber auf jeden Fall weggewischt werden. Hier kann sich Schimmel bilden, außerdem erhöht dieses Wasser die Luftfeuchtigkeit im Raum. Ist es ständig am Fenster zu sehen, muss das Lüftungs- und Heizverhalten überprüft werden.

  8. Wäsche nicht in der Wohnung trocknen

    Wer einmal Wäsche im Wäschetrockner getrocknet hat, war sicherlich erstaunt über die Menge des Wassers, das hier aus der Wäsche gezogen wurde. Genau diese Menge verdunstet aber auch, wenn die Wäsche in der Wohnung zum Trocknen aufgehängt wird. Gerade im Winter kann die Luft diese Feuchtigkeit nicht aufnehmen, sie schlägt sich an den Wänden nieder.

  9. Badezimmertür schließen

    Viele lassen nach dem Baden oder Duschen die Badezimmertür zum Lüften offen. Damit entweicht die feuchte Luft jedoch in die übrigen Räume. Besser diese Tür schließen und stattdessen über das Fenster im Bad lüften! Das gilt vor allem, wenn das Badezimmer direkt an das Schlafzimmer grenzt.

    Für gesunde Menschen stellt Schimmel im Schlafzimmer keine gefährliche Situation dar, hierbei handelt es sich eher um ein ästhetisches Problem.  ( Foto: Shutterstock-Christoph Burgstedt )

    Für gesunde Menschen stellt Schimmel im Schlafzimmer keine gefährliche Situation dar, hierbei handelt es sich eher um ein ästhetisches Problem. ( Foto: Shutterstock-Christoph Burgstedt )

  10. Beim Kochen Fenster auf

    Schon das Spaghettiwasser sorgt für einen spürbaren Anstieg der Luftfeuchtigkeit, wenn die Abzugshaube nicht eingeschaltet und kein Fenster geöffnet ist. Die Tropfen werden direkt an der Abzugshaube sichtbar, die Feuchtigkeit verdunstet nach und nach in der gesamten Küche und restlichen Wohnung. Beim Kochen gilt daher: Unbedingt das Fenster öffnen und die feuchte Luft nach draußen lassen!

  11. Kein Chlor zur Schimmelentfernung anwenden

    Viele Anti-Schimmelmittel setzen auf Chlor. Dieses wirkt auch unbestritten, doch die austretenden Dämpfe sind sehr giftig und haben gerade im Schlafzimmer nichts zu suchen. Sie können starke Reizungen der Schleimhäute verursachen. Bitte nicht anwenden!

  12. Schimmel richtig entfernen

    Hausmittel wie Essigreiniger helfen häufig nur auf Keramik- oder Metallflächen, die im Schlafzimmer durchaus Seltenheitswert besitzen. Hilfreicher ist es, betroffene Tapeten zu entfernen und die Wand dahinter mit einem Anti-Schimmelmittel zu behandeln. Ein spezieller antimykotischer Anstrich hilft, dass sich Schimmel nicht so schnell wieder bildet. Die Tapete muss danach neu geklebt werden. Einfacher geht es mit 70-prozentigem Alkohol, der den Schimmel abtötet, auch Brennspiritus ist geeignet. Notfalls müssen betroffene Stellen mehrfach behandelt und neu gestrichen werden.

  13. Mietminderung geltend machen

    Alle Tipps waren umsonst? Dann können Mieter eine Mietminderung geltend machen, wenn die Ursache für den Mangel wirklich Schimmel ist. Das Problem muss zuerst beim Vermieter angezeigt werden, dieser muss daraufhin eine angemessene Zeit zur Behebung des Mangels zugestanden bekommen. Außerdem muss klar sein, dass der Schimmel kein Verschulden des Mieters ist. Laut Urteil des LG Berlin (23.05.2014, Az. 65 S 524/13) ist eine Mietminderung von 15 Prozent für Schimmel im Schlafzimmer angemessen.

  14. Video: Schwarzer Schimmel in der Wohnung: Koffer packen und raus! | Achtung Kontrolle | kabel eins

    Häufige Fragen rund um Schimmel im Schlafzimmer

    Wie entsteht Schimmel im Schlafzimmer?

    Die Temperatur im Schlafzimmer ist meist kühler als in anderen Räumen. Gleichzeitig wird durch das Atmen beim Schlafen die Luftfeuchtigkeit erhöht. Zusätzlich kann diese durch Einwirkungen aus anderen Räumen (z. B. angrenzendes Badezimmer) deutlich höher werden. Die kühle Luft nimmt die Feuchtigkeit weniger gut auf, diese schlägt sich an den Wänden und hier vor allem an den Tapeten nieder. Dort bildet sich Schimmel.

    Wie gefährlich ist Schimmel im Schlafzimmer?

    Für gesunde Menschen stellt Schimmel im Schlafzimmer keine gefährliche Situation dar, hierbei handelt es sich eher um ein ästhetisches Problem. Allergiker jedoch können Schwierigkeiten bekommen und sehen sich durch Schimmel einer Gesundheitsgefährdung ausgesetzt.

    Die Sporen und Fäden der Pilze fliegen durch die ganze Wohnung und werden überall eingeatmet. Sie können eine Allergie auslösen, die sich meist wie Heuschnupfen zeigt, sich aber auch bis hin zum Asthma steigern kann. Wer bereits unter Heuschnupfen oder Neurodermitis leidet, muss meist mit schweren Auswirkungen rechnen, wenn er oder sie Schimmelsporen ausgesetzt ist. Atemnot und Hautausschläge können die Folge sein.

    Schimmel im Schlafzimmer wird vor allem mit richtigem Lüften vorgebeugt. (Foto: Shutterstock-Andrey_Popov )

    Schimmel im Schlafzimmer wird vor allem mit richtigem Lüften vorgebeugt. (Foto: Shutterstock-Andrey_Popov )

    Wie kann man Schimmel im Schlafzimmer bekämpfen?

    Kleine Schimmelflecke können mit Hausmitteln bekämpft werden. Dabei hilft vor allem 70-prozentiger Alkohol, der auf die Schimmelstellen getupft wird. Auch Wasserstoffperoxid oder Brennspiritus helfen.

    Der oftmals empfohlene Chlorreiniger hingegen bewirkt zwar auch einen Stopp des Schimmelwachstums, allerdings reizen seine Dämpfe die Schleimhäute. Im Handel erhältliche Schimmelentferner setzen ebenfalls auf Chlor und können sogar auf Tapeten angewendet werden. Sie stoppen den Schimmel für einige Zeit, doch dieser Effekt ist nur oberflächlich. Meist beginnt der Schimmel schon kurze Zeit später, erneut zu wachsen. Ist die befallene Fläche größer als ein Quadratmeter, sollte die Schimmelentfernung einer Fachfirma übertragen werden.

    Wie kann man Schimmel im Schlafzimmer vorbeugen?

    Schimmel im Schlafzimmer wird vor allem mit richtigem Lüften vorgebeugt. Ist es warm genug, kann das Fenster über Nacht geöffnet bleiben, so wird die feuchte Ausatemluft direkt nach außen geleitet. Ist es kühler, sollte frühmorgens mit Durchzug gelüftet werden.

    Außerdem sollte die Heizung auch im Schlafzimmer angestellt werden, denn in der trockenen Heizungsluft vermehren sich Schimmelsporen weniger stark. Wichtig bei einem direkt angrenzenden Bad: Nach der Dusche sollte die Tür zum Badezimmer geschlossen werden – die feuchte Luft soll nicht ins Schlafzimmer entweichen können.

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