Hörschäden vorbeugen: 3 Tipps, die Sie beherzigen sollten

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Ein Hörschaden stellt sich schleichend ein. Es gilt daher, Hörschäden vorbeugen zu können, denn diese sind irreparabel. Was aber tun, wenn sich bereits erste Hörprobleme im Alltag zeigen?

Hörschäden vorbeugen und erkennen: Der Hörtest bringt Probleme ans Licht

Oft fallen die ersten Hörprobleme nicht auf. Hier eine Nachfrage im Gespräch, dort ein Pfeifton im Ohr, der wieder verschwindet. Hohe Töne werden nicht mehr wahrgenommen, Gespräche in lauter Umgebung als Belastung empfunden. Ein Hörtest sollte regelmäßig durchgeführt werden, um derartige Probleme zu erkennen und Hörschäden vorbeugen zu können.

Weiteren Hörschäden vorbeugen durch das Testen der Ohren

Den wenigsten Betroffenen fallen Hörschäden direkt auf. Meist sind es nahestehende Personen, die auf die Probleme aufmerksam machen. Ist dies der Fall oder fallen dem Betroffenen Probleme beim Hören selbst auf, ist ein Hörtest wichtig. Bis zu einem Termin vor Ort kann der zur ersten Einschätzung eines möglichen Hörschadens nützliche Onlinetest von Hör24 hilfreich sein.

Der Hörtest besteht nicht nur aus dem eigentlichen Test des Hörvermögens, sondern es wird auch eine ausführliche Befragung und Beratung zu den Ohren durchgeführt. Dabei treten mitunter Ursachen für die Hörprobleme zutage, die direkt behoben werden können.

Video: Das Gehör | SWR rundum gesund

3 Tipps, um Hörschäden vorbeugen zu können

Wer Hörschäden vorbeugen möchte, sollte seinen Ohren etwas Gutes tun und lautstärketechnisch generell einen Gang zurückschalten. Denn: Unser Alltag ist in der Regel zu laut! Laute Musik in der Freizeit, Lärm am Arbeitsplatz sowie eine Dauerbeschallung im Haushalt tragen dazu bei, dass das Hörvermögen nachlässt.

Die folgenden drei Tipps helfen dabei, Hörschäden vorbeugen zu können:

  1. Lärm reduzieren

    Ohren lieben die Ruhe. Fernseher und Radio sollten daher moderat eingestellt sein. Wer Musik über Kopfhörer hört, sollte eine Konfiguration der Kopfhörer vornehmen, sodass sie auf eine bestimmte Maximallautstärke eingestellt werden können. Das verhindert, dass bei lauter Umgebung einfach die Lautstärke der Musik erhöht wird. Bei plötzlichen lauten Geräuschen ist es sinnvoll, sich einfach die Ohren zuzuhalten: Fährt ein Zug im Bahnhof ein oder muss ein Fußgänger an einer Baustelle vorbeigehen, bei der mit einem Presslufthammer gearbeitet wird, schützen die Hände die Ohren vor einem Schaden.

  2. Alltag überprüfen

    Viele elektrische Geräte im Alltag sind sehr laut. Kühlschrank oder Staubsauger arbeiten mit hoher Dezibelzahl und verursachen damit durch den Dauerlärm einen Hörschaden. Der Krach wird oft nicht als solcher empfunden, denn er wird vom Gehirn quasi ausgeblendet. Doch genauso, wie Hörschäden beim kurzzeitigen Überschreiten von 100 dB wahrscheinlich sind, schädigt auch Dauerlärm das Innenohr irreparabel.

  3. Gehörschutz tragen

    Gerade Heimwerker verzichten oft auf den Gehörschutz, weil sie der Meinung sind, dass die kurzzeitige Lärmbelastung beim Arbeiten mit der Bohrmaschine doch nicht so schlimm sei. Dennoch leiden die Ohren dabei massiv! Daher ein wichtiger Tipp: Ein Gehörschutz gehört nicht nur bei Berufstätigen, die großem Lärm ausgesetzt sind, auf die Ohren, sondern auch in der Freizeit. Um Hörschäden vorbeugen zu können, ist das weitsichtige Handeln nötig, denn ein späteres Eingreifen ist nicht möglich. Die Ohren regenerieren sich nicht wieder! Dann helfen einzig noch Hörgeräte, um die restliche Leistung des Ohres zu verstärken.

Video: Hörschäden – wie entstehen sie? logo! erklärt – ZDFtivi

Hörschäden bestimmen: Ursachen und Arten der Schwerhörigkeit

Den Grad der Schwerhörigkeit misst der Experte durch das Bestimmen der Hörschwelle. Diese hängt von zwei Faktoren ab, nämlich von der Lautstärke und von der Frequenz. Gesunde Menschen hören zwischen 0 und 20.000 Hz, sie fühlen sich ab 80 Dezibel unwohl.

Die gemessene Hörschwelle des Patienten wird im Rahmen des Hörtests mit der Hörschwelle von gesunden Menschen verglichen. Als geringgradig schwerhörig gilt, wer einen Bereich ab 25 bis 40 Dezibel hören kann (z. B. das Ticken einer Uhr). Eine mittelgradige Schwerhörigkeit liegt bei einem Hörverlust von 40 Dezibel vor (Alltagslärm in einem Wohngebiet), eine hochgradige Schwerhörigkeit beginnt bei 60 Dezibel. Wer ab 95 Dezibel nicht mehr hören kann, gilt als taub.

Welche Ursachen hat die Schwerhörigkeit?

Auch wenn Hörgeräte das Leben verbessern können – eine Schwerhörigkeit ist nicht mehr rückgängig zu machen. Es gilt daher, Hörschäden vorbeugen zu können, was wiederum nur möglich ist, wenn die Ursachen dafür bekannt sind. Diese liegen vor allem in einer lauten Umgebung wie zum Beispiel beim Arbeiten auf der Baustelle ohne Gehörschutz oder beim Besuch von Rockkonzerten.

Auch Infektionen kommen als Ursachen infrage: Eine Mittelohrentzündung kann das Innenohr dauerhaft schädigen. Zusätzlich zur Schwerhörigkeit stellt sich oft ein Tinnitus ein. Dieser ist durch dauernde Ohrgeräusche wie Pfeifen, Rauschen oder Piepen gekennzeichnet. Der Tinnitus kann anfangs noch behandelt werden, indem zum Beispiel durchblutungsfördernde Mittel per Infusion verabreicht werden. Hat er sich aber manifestiert, gilt der Tinnitus als chronisch und damit als nicht heilbar. Ebenso wie ein Hörschaden, denn auch dieser kann nicht therapiert werden.

Welche Arten der Schwerhörigkeit gibt es?

    1. Schallleitungsschwerhörigkeit

      Bei der Schallleitungsschwerhörigkeit kann ein ankommendes Signal nicht mehr an das Mittelohr übertragen werden, alle Schallsignale erscheinen leiser. Betroffene hören Geräusche gedämpft. Ursachen liegen häufig in Entzündungen, Verstopfungen des Gehörganges oder Verletzungen des Ohres.

    2. Schallempfindungsschwerhörigkeit

      Eine weitere Form ist die Schallempfindungsschwerhörigkeit bei der die Schallverarbeitung gestört ist. Hierbei sind die Haarzellen des Ohres in ihrer Funktion eingeschränkt oder arbeiten gar nicht mehr. Ein Knalltrauma kommt hier ebenso als Ursache infrage wie anhaltender Lärm oder Erkrankungen. Auch Abnutzungserscheinungen sind möglich. Der Hörgeräteakustiker kann Hörgeräte anpassen und einsetzen, um das restliche Hörvermögen zu verstärken.

    3. Schallwahrnehmungsstörung

      Bei der Schallwahrnehmungsstörung werden die eintreffenden Signale vom Gehirn nicht richtig wahrgenommen, was z. B. nach einem Schlaganfall, einer Hirnhautentzündung oder Verletzungen des Gehirns möglich sein kann.

Zusätzlich ist auch eine kombinierte Schwerhörigkeit möglich, bei der alle genannten Formen zusammentreffen. Auch diese Form lässt sich nur mit einem Hörgerät mildern, wirklich geheilt werden kann sie nicht.

Die Altersschwerhörigkeit ist gesondert zu betrachten, sie tritt aufgrund der normalen Alterung des Menschen auf. Studien haben ergeben, dass ein Angehöriger eines Naturvolks mit rund 70 Jahren ebenso gut hört wie ein 30jähriger Mensch in einer Industrienation. Die Forscher schließen daraus auf eine Altersschwerhörigkeit, die aufgrund der im Laufe des Lebens erfahrenen Lärmbelastung aufgetreten ist.

Daher ein wichtiger Tipp: Ein Gehörschutz gehört nicht nur bei Berufstätigen, die großem Lärm ausgesetzt sind, auf die Ohren, sondern auch in der Freizeit. ( Foto: Shutterstock-_Bernd Leitner Photography )

Daher ein wichtiger Tipp: Ein Gehörschutz gehört nicht nur bei Berufstätigen, die großem Lärm ausgesetzt sind, auf die Ohren, sondern auch in der Freizeit. ( Foto: Shutterstock-_Bernd Leitner Photography )

Häufige Fragen rund um Hörschäden

Habe ich einen Hörschaden?

Viele Betroffene bemerken einen Hörschaden oft erst spät, denn dieser stellt sich schleichend ein. Meist wird er deutlich, weil die Kommunikation mit anderen Menschen eingeschränkt ist. Gesprächspartner werden schlechter verstanden, Gespräche in lauter Umgebung sind anstrengend und werden vermieden. Nach und nach leiden die sozialen Kontakte.

Typische Geräusche aus dem Alltag werden nicht mehr wahrgenommen, häufig werden Radio und Fernseher als zu leise empfunden. Außerdem zeigen sich Hörschäden in häufigen Missverständnissen und der Notwendigkeit, in Gesprächen oft noch einmal nachzufragen.

Was gibt es für Hörschäden?

Unterschieden wird in verschiedene Arten von Hörschäden. Eine Variante ist ist die Schallleitungsschwerhörigkeit, bei der die Schallübertragung gestört ist. Ein ankommender Schall wird vom Mittelohr nicht mehr an das Innenohr weitergeleitet. Eine weitere Variante ist die Schallempfindungsschwerhörigkeit, bei der die Verarbeitung des Schalls gestört ist.

Es liegt eine Funktionsschwäche des Innenohres oder des Hörnervs vor, beispielsweise sind Haarzellen beschädigt oder fehlen. Möglich ist auch eine fehlerhafte Weiterleitung der Reize an das Gehirn. Als dritte Art nennt der Fachmann die Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit, bei der die Verarbeitung der Hörsignale im Gehirn gestört ist. Liegen die Schallleitungs- und die Schallempfindungsschwerhörigkeit gleichzeitig vor, ist dies eine kombinierte Schwerhörigkeit.

Was ist gut für die Ohren?

Ein Hörtest ist gut für die Ohren und sollte in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden, damit ein eventuell schleichender Hörschaden rechtzeitig erkannt wird. Des Weiteren gilt es, die Ohren zu schützen. Die Lautstärke von Radio und Fernsehen sollt

Unterschieden wird in verschiedene Arten von Hörschäden. (Foto: Shutterstock- andras_csontos )

Unterschieden wird in verschiedene Arten von Hörschäden. (Foto: Shutterstock- andras_csontos )

e moderat sein, beim Kauf von Elektrogeräten sollte auf die Dezibel-Angabe geachtet werden. Hier bitte auf leise Geräte setzen!

Des Weiteren ist es wichtig, Geräuschquellen zu mindern und den nötigen Abstand zu diesen einzuhalten. Ist es plötzlich sehr laut, weil z. B. ein Zug im Bahnhof einfährt, sollte die Ohren zugehalten werden. Bei starker Lärmbelästigung Ohrenschützer tragen!

Wie kann man schwerhörig werden?

Lärm und Infektionskrankheiten gehören zu den Ursachen, durch die eine Person schwerhörig wird. Die Zerstörung der Hörsinneszellen durch Lärm (u. a. im Beruf oder in der Freizeit) oder Erkrankungen ist nicht umkehrbar.

Außerdem erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, schwerhörig zu werden, mit steigendem Alter, denn das Ohr ist das ganze Leben hindurch schädlichen Einflüssen ausgesetzt.

Auch Nikotin und Medikamente können das Ohr schädigen. Meist lassen dann die oberen Tonbereiche zuerst nach, außerdem werden einige Konsonanten nicht mehr verstanden. Eine andauernde mittlere Lärmbelastung kann ebenfalls Hörschäden nach sich ziehen.

Kann sich das Ohr regenerieren?

Nein, das Ohr kann sich nicht regenerieren. Zerstörte Hörsinneszellen werden nicht neu aufgebaut und regenerieren sich nicht wieder. Teilweise erholen sie sich aber, wenn sie noch nicht zerstört worden sind.

Das bekannte Piepen im Ohr nach einem Konzertbesuch deutet auf eine Überlastung des Ohres hin, diese gibt sich bei ausreichender Ruhe wieder. Langzeitschäden können dabei aber auftreten, einige Hörsinneszellen sind möglichweise schon nach der ersten akuten Lärmbelastung in ihrer Funktion gestört.

Video: Schwerhörigkeit – was hilft? | Fit & gesund

Ist Schwerhörigkeit heilbar?

Nein, eine Schwerhörigkeit ist nicht heilbar. Sie ist nicht durch Operationen oder mithilfe von Medikamenten zu korrigieren. Lediglich Hörsysteme helfen, um wieder besser hören zu können. Teilweise kann ein künstliches Innenohr eingesetzt werden, was bei beidseitiger Gehörlosigkeit implantiert wird. Es ist daher wichtig, Hörschäden vorbeugen zu können.

Welche Vitamine bei Schwerhörigkeit?

Ob Vitamine bei Schwerhörigkeit helfen oder Hörschäden vorbeugen können, ist noch umstritten. Erste Versuche an Meerschweinchen lassen jedoch positive Auswirkungen einer Gabe von Vitamin B3 erkennen. Ein darin enthaltener chemischer Stoff soll die Verbindung zwischen den Haarzellen und den Synapsen der Nervenzellen regenerieren helfen. Auch Antioxidantien sind gut für das Ohr, hierzu zählen die Vitamine C und E sowie Beta-Carotin.

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