Bonsai Pflege: 10 Tipps für Anfänger

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Die Bonsai Pflege ist aufwendig und gelingt nicht immer. Viele verschiedene Faktoren sind für eine erfolgreiche Bonsai Zucht ausschlaggebend. Diese 10 Tipps können auch dem Anfänger zum Erfolg helfen.

10 Tipps für Anfänger

  1. Bonsai-Einsteiger-TIPP: Vor dem Kauf ausführlich informieren
  2. Bonsai Tipp für Anfänger: Der afrikanische Jadebaum
  3. Bonsai Pflege: Die Standortwahl ist wichtig!
  4. Bonsai Pflege Tipp: Gießen nicht vergessen!
  5. Anfänger-Tipp: Diese Werkzeuge sollte man sich besorgen
  6. Bonsai Düngen: Wie häufig und mit welchen Mitteln?
  7. Umtopfen: Wann und wie oft sollte der Bonsai die Schale wechseln?
  8. Bonsai-Substrat: Auf die richtige Erde kommt es an
  9. Bonsai Pflege: Plötzlicher Blattverlust kann ein Alarmsignal sein!
  10. Bonsai überwintern: ist der Bonsai winterhart?

Bonsai-Einsteiger-TIPP: Vor dem Kauf ausführlich informieren

Fehler bei der Bonsai Pflege passieren recht häufig. Entweder man gießt zu viel oder zu wenig. Der Bonsai verzeiht oft keine Zugluft. Frost oder zu wenig Licht kann ihn ebenfalls schädigen. Aber auch direkte Sonneneinstrahlung bei extremer Hitze kann zu Problemen führen. Die Bonsaipflege ist zeitintensiv und Bonsaipflanzen und Zubehör sind nicht günstig. Will man in die Bonsaikunst einsteigen ist es deshalb wichtig, sich ausführlich über die geeigneten Pflanzen am Standort zu informieren.

Jadebaum: Ein Bonsai für Anfänger:

Es gibt ein paar Pflanzen, die etwas pflegeleichter und somit für den Einsteiger eher geeignet sind. Das hat verschiedene Gründe, manche benötigen weniger Wasser, andere wachsen sehr schnell und verzeihen dadurch auch Schnittfehler. Wieder andere sind nicht so empfindlich bei der Standortwahl oder lassen sich wesentlich leichter überwintern.

Der chinesische Liguster Bonsai ist eine beliebte Bonsai Baumart. (#01)

Der chinesische Liguster Bonsai ist eine beliebte Bonsai Baumart. (#01)

 

Zu den Einsteigerpflanzen gehören:

  • Jadebaum:
    Auch Speckbaum genannt, mit wasserspeicherndem Blattwerk
  • Ficus benjamini:
    Auch Feigenbaum genannt, ist preisgünstig und wächst sehr schnell
  • Chinesischer Liguster:
    Ein weit verbreiteter und gern genutzter Bonsai, der schnellwachsend und unkompliziert in der Pflege ist
  • Harland Buchsbaum:
    Ist einfach zu pflegend, schnittverträglich und sehr robust.

Die Pflege von Outdoor Bonsai ist deutlich einfacher, also die Pflege der sogenannten Zimmer Bonsai. Hat man sie gut auf den Winter vorbereitet, gibt es im Winter eigentlich keinen Pflegebedarf. Bonsai, die nicht winterhart sind und deshalb im Haus oder beheizt überwintern müssen, benötigen ganzjährige Pflege.

Zu den beliebtesten Einsteigerpflanzen im Outdoor-Bereich gehören:

  • Ahorn:
    Fast alle Ahornarten gehören dazu, einige wie der Feuerahorn sind winterhart. Die rötliche Herbstfärbung ist sehr schön.
  • Mammutbaum:
    Hohe Frostresistenz, schnell wachsend und eine gute Schnittverträglichkeit zeichnen diesen Bonsai gerade für Anfänger aus.
  • Hainbuchen:
    Sehr gut schnittverträglich, einfach in der Haltung mit starker Wuchskraft, aber nicht winterhart.

Bonsai Pflege: Richtigen Standort für die Pflanze wählen

Auch der Standort ist wichtig für den Bonsai. Der Outdoor-Bonsai sollte möglichst windgeschützt stehen, an einem hellen Platz. In direktem Sonnenlicht allerdings nur den halben Tag. Zimmer- oder Indoor-Bonsai Pflanzen sollten ebenfalls hell stehen, einige Arten stehen allerdings lieber im Halbschatten, während andere direkte Sonne bevorzugen. Die Temperatur sollte hierbei weitgehend konstant sein.

Der Bonsai steht hell am Fenster.

Der Bonsai steht hell am Fenster. (#02)

Bonsai Pflege Tipp: Gießen nicht vergessen

Wird der Bonsai nicht richtig gegossen, erkrankt er. Zu wenig Wasser führt dazu, dass er vertrocknet. Bei zu viel Wasser verfaulen die Wurzeln. Das gesunde Mittelmaß zu finden, ist deshalb wichtig. Das kann aber nicht pauschal benannt werden. Denn es gibt verschiedene Pflanzenarten, die zur Bonsaigestaltung verwendet werden. Und all diese Pflanzen haben andere Ansprüche, unter anderem auch an die Wassermenge.

Bonsai Bewässern: Diese Grundregeln sollten beachtet werden:

  • Regenwasser ist am besten geeignet, abgestandenes Wasser ist auch möglich
  • Kalkhaltiges Wasser mag der Bonsai gar nicht, dann Regenwasser nutzen oder das Wasser filtern
  • Staunässe sollte unbedingt vermieden werden. Überschüssiges Wasser sollte abgegossen werden. Austrocknen sollte ebenso vermieden werden.
  • Das Wasser sollte Zimmertemperatur haben (bei Indoor-Pflanzen)
  • Morgens und abends überprüfen, ob gegossen werden muss. Vor allem in den Sommermonaten, wenn die Pflanzen draußen stehen.
  • In der Regel gießt man von oben, durch einen Brausekopf, damit das Wasser vorsichtig auf die Pflanze und das Erdreich trifft.
  • Auch ein Einsprühen anstelle von Gießen ist möglich, aber deutlich aufwendiger.
  • Sollte der Bonsai Dünger benötigen, kann dies auch über das Gießwasser erfolgen.
Bonsai Bewässerung durch Besprühen ist die traditionelle Form. Allerdings ist das sehr zeitintensiv.

Bonsai Bewässerung durch Besprühen ist die traditionelle Form. Allerdings ist das sehr zeitintensiv. (#03)

Anfänger-Tipp: Diese Werkzeuge sollte man sich besorgen

Eine Gartenschere ist unabdingbar. Aber wer in die Bonsai Kunst einsteigt, wird schnell merken, dass er damit nicht weit kommt. Besser ist es sich gleich eine ordentliche Grundausstattung zuzulegen.

Diese besteht aus:

  • Bonsaischere klein und groß – für das Schneiden von Blättern, Knospen, bis hin zu Ästen
  • Konkavzange: Für dickere Äste und saubere Wurzelschnitte
  • Blattpinzette: Gerade um Bonsai mit hohem Blattwuchs zu regulieren
  • Wurzelkralle oder Wurzelhaken: zum vorsichtigen Entfernen der Erde vom Wurzelwerk
  • Sprühflasche oder Gießkanne mit feiner Brause: Um den Bonsai dosiert zu befeuchten.

Bonsai Düngen: Wie häufig und mit welchen Mitteln?

Auch hier gibt es keine pauschalen Angaben. Aber der Bonsai benötigt Dünger und er darf weder unter- noch überversorgt sein. Nimmt man biologische bzw. organische Dünger, kann man eigentlich nichts falsch machen, da sich zu viel gegebener Dünger abbaut. Eine Überversorgung findet also nicht statt.

Umtopfen: Wann und wie oft sollte der Bonsai die Schale wechseln?

Die Bonsai Wurzelkralle sieht aus wie ein Miniatur Rechen.

Die Bonsai Wurzelkralle sieht aus wie ein Miniatur Rechen. (#04)

Ein Umtopfen sollte immer im zeitigen Frühjahr erfolgen. Denn dann hat der Bonsai noch nicht mit dem Zellwachstum begonnen und kann die Anstrengung des Umtopfens besser verarbeiten. Aber woran erkennt man denn, dass der Bonsai umgetopft werden muss?

Manche Bonsai Baumarten wachsen sehr schnell und müssen deshalb alle ein bis zwei Jahre umgetopft werden. Andere kann man alle drei bis vier Jahre umtopfen. Aber nicht nur das Wachstum ist ein Grund, den Bonsai umzutopfen. Das Bodensubstrat ist nicht dauerhaft nutzbar.

Durch die Pflanzung in flachen Schalen, hat die Bonsaiwurzel nicht den Platz wie ein normaler Baum, der in der freien Natur steht. Über die Wurzel wird der Baum versorgt, wenn sich das Substrat verdichtet, ist es weniger durchlässig und die Pflanze kann sich nicht ernähren. Zur Überprüfung hebt man den kompletten Wurzelballen vorsichtig aus der Schale. Zuvor wird der Rand mit einer flachen Sichel vorsichtig gelöst. Viele Bonsai sind unter der Schale verdrahtet, man sollte also zuerst den Draht entfernen.

Wächst die Wurzel noch innerhalb des Erdballens, kann man den Bonsai wieder einsetzen und im nächsten Jahr umtopfen. Wächst die Wurzel aus dem Erdreich heraus und bildet unterhalb des Ballens einen Kreis, sollte dringend umgetopft werden.

Bonsai-Substrat: Auf die richtige Erde kommt es an

Klassische Blumenerde ist leider nicht für den Bonsai geeignet. Es gibt verschiedene Granulate und Substrate zu kaufen. Einige Onlineshops bieten

 Bonsai Substrat ist grob körnig.

Bonsai Substrat ist grob körnig.(#05)

bereits fertig gemischte Substrate an.

Aber was muss ein Bonsai-Substrat können, damit es gut ist?

  • Wasser speichern:
    Das Substrat muss nicht nur Wasser aufnehmen, sondern auch halten, um dem Bonsai nach und nach Wasser abzugeben
  • Drainageigenschaften:
    Hat man zu viel gegossen, sollte das Substrat so beschaffen sein, dass das Wasser sofort ablaufen kann.
  • Belüftung:
    Die Substrate sollten so gekörnt sein, das Lücken für Luft dazwischen bleiben, um die Wurzel mit Sauerstoff zu versorgen.

Man kann das Ganze aber auch etwas günstiger handhaben. Zum Beispiel ein Bodensubstrat mischen aus Blähton und Kokoserde.

Blattverlust beim Bonsai: Was ist zu tun?

Wenn der Bonsai plötzlich und nicht jahreszeitlich bedingt Blätter verliert, ist Vorsicht geboten. Denn das liegt meist daran, dass er kein Wasser oder nicht genügend Wasser aufnehmen kann. Das passiert beispielsweise, wenn die Wurzel beschädigt, oder das Bodensubstrat nicht mehr durchlässig genug ist. In diesem Fall ist es zwingend notwendig, den Baum aus der Erde zu holen, um sich den Wurzelbereich genauer anzusehen. Verletzte Wurzeln sollten vorsichtig entfernt werden.

Eine Möglichkeit ist es, den Bonsai in einen hohen Topf zu pflanzen mit viel Erde. So kann die Wurzel erst einmal wieder wachsen und der Baum kann sich erholen. Wenn der Blattverlust nach starker Sonneneinstrahlung beginnt, sollte der Bonsai dann auch erst einmal nicht mehr direkter Sonne ausgesetzt sein.

Video: Bonsai Substrat selber mischen

Bonsai überwintern: ist der Bonsai winterhart?

Manche Bonsai Baumarten sind absolut frosthart, andere können ein bisschen Kälte kurzzeitig ertragen, aber nicht den kompletten Winter draußen verbringen und wieder andere sind überhaupt nicht winterhart. Zu diesen zählen alle Bonsai, die unter den sogenannten Zimmer-Bonsai geführt werden.

Einteilung zur Bonsai Überwinterung:

  • Zimmer- oder auch Indoor-Bonsai sind nicht winterhart. Die Temperaturen sollten nicht unter 4 Grad absinken.
  • Die sogenannten Kalthausbonsai können kurzzeitig eine geringe Frosthärte um den Gefrierpunkt abhalten. Typische Bonsai Bäume sind Pflanzen aus den Mittelmeerregionen, wie Granatapfel oder Oliven. Sie benötigen einen Schutz vor Frost und sollten deshalb beheizt untergebracht sein. Auch eine Unterbringung im Haus ist möglich.
  • Einige der Outdoor-Bonsai sind absolut winterhart und können Bodenfrösten gut widerstehen.

Pflanzen fahren ihren Stoffwechsel im Winter herunter, wenn sie kalt stehen. Ab einer Temperatur von zehn Grad plus verdoppelt sich der Stoffwechsel und der Baum fängt an auszutreiben. Deshalb sollten Outdoor Bonsai nicht zu warm stehen. Auch sollte man im Januar aufpassen, da es manchmal eine kurze wärmere Phase gibt, der eine Frostphase folgt.

Für den Zimmer-Bonsai gilt dies übrigens genauso. Wird er ganz normal im Wohnraum überwintert, ist das viel zu warm und der Stoffwechsel läuft ganzjährig auf Hochtouren. Aber das Tageslicht ist nicht so gut wie in der warmen Jahreszeit. Besser ist es, den Bonsai in einem Raum unterzustellen mit maximal acht bis zehn Grad Raumtemperatur. Dann kann auch der Zimmer-Bonsai den Stoffwechsel herunterfahren und überwintern. Ist das nicht möglich, sollten Pflanzenlampen installiert werden, damit auch das Lichtangebot ausreichend ist.


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